Der SK Rapid Wien hat zur Stadioneröffnung am Samstag einen echten internationalen Knaller eingeladen, den Chelsea Football Club. Zwar waren nicht alle Stars mit an Bord und die Mannschaft befindet sich seit knapp einer Woche erst im Training, aber es ist für ein österreichisches Team eine riesen Sache gegen einen englischen Spitzenclub zu spielen.

Der aktivste Chelsea-Akteur war aber keiner der 11 Spieler (unter anderem Costa, Willian, Oscar, Terry, usw.) auf dem neuen grünen Rasen, sondern stand an der Außenlinie und maschierte in seiner Coaching-Zone auf und ab und gestikulierte wild mit seinen Händen und Füßen. Die Rede ist natürlich vom neuen Star Trainer Antonio Conte, der noch bei der UEFA Europameisterschaft in Frankreich Italien betreut hat und erst im Viertelfinale am deutschen Nationalteam scheiterte. Er war über die gesamte Spielzeit mit der gezeigten Leistung seines Teams nicht zufrieden und musste von außen viel korrigieren. Der Grund für das schlechte Spiel seiner Mannschaft war aber ein anderer:

Das Team aus Hütteldorf, SK Rapid Wien.

Die Wiener zeigten in ihrem letzten Test vor dem Saisonstart eine durchweg positive Teamleistung mit enorm viel Einsatz, Laufbereitschaft und taktisch gutem Spiel. Sie ließen so gut wie keine Torchancen zu und erspielten sich vorallem in Hälfte eins zahlreiche gute Einschußmöglichkeiten. Am Ende gewann Rapid verdient mit 2:0 über den Favoriten aus England und konnte so die Eröffnung des neuen Allianz Stadions mit einem Sieg mit ihren Fans feiern. Die Stimmunng war wirklich sensationell gut. Bereits Stunden vor dem Anpfiff kamen zahlreiche Anhänger, um sich das neue Stadion anzuschauen, das während des Spiels zu einem echten Hexenkessel wurde. Ich stand im Chelsea Gäste Block, aber hörte nur die Rapid Fand lautstark ihr Team unterstützen. Die Westtribüne mit ihren Anhängern ist in Österreich definitv einzigartig und wird in Zukunft ihrem Team einige Punkte sichern beziehungsweise retten.

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Ein Highlight war die Rapid Viertelstunde, bei der das gesamte Publikum die letzten 15 Minuten des Spiels mit tosendem Applaus einleitet. Gänsehaut pur!!

Rapid Viertelstunde sorgt für Gänsehautmoment!

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Rapid Wien kann sich mit dem neuen Stadion sehr glücklich schätzen. Gemeinsam mit den Fans im Rücken wird es die gewünschte Festung werden, in der es sehr schwierig für die Gäste sein wird Punkte zu entführen, das hat auch die Millionen Truppe aus London am Samstag zu spüren bekommen. Ich werde auf alle Fälle öfters die Heimspiele der Hütteldorfer besuchen gehen, weil mich die Atmosphäre im Stadion sehr an die deutsche Bundesliga erinnert hat und ich genau diese in den letzten 8 Jahren in Österreich vermisst habe. DANKE dafür.

Für alle, die am Samstag nicht live im Stadion dabei sein konnten, meine Empfehlung: Schaut vorbei im neuen Allianz Stadion und erlebt Fußball auf einem sehr hohen (Unterhaltungs-) Niveau.

Fußball

Das 315. Wiener Derby – Rapid gegen Austria

Allgemein, Seitenblicke
Rapid Wien gegen Austria Wien, das 315. Wiener Derby im Ernst Happel Stadion

Rapid Wien gegen Austria Wien, das 315. Wiener Derby im Ernst Happel Stadion

Es war mein erstes österreichisches Bundesligaspiel, das ich in meinen 7 Jahren in Österreich live gesehen habe. Und dann gleich das Interessanteste von allen, das Wiener Derby, um genauer zu sein: das 315. Derby zwischen Rapid Wien und Austria Wien, die beiden größten Mannschaften der Bundeshauptstadt. Der Tabellenzweite gegen den Tabellendritten, ein echtes Spitzenspiel also.

Durch den Stadionumbau Rapid Wiens finden zurzeit ihre Heimspiele im altehrwürdigen Ernst Happel Stadion statt, in dem auch das EM-Finale 2008 Spanien gegen Deutschland stattfand. Es fanden 32.000 Fans den Weg in das Stadion und sorgten über die gesamte Spielzeit für eine sensationelle Stimmung.

Die Karten habe ich von Adidas bekommen. Es war ein wahres Fußballerlebnis, denn es waren keine „normalen“ Karten, sondern VIP Tickets für die Diamond Lounge. Ich habe einen meiner besten Freunde (Thomas) mitnehmen dürfen. Bereits vor dem Spiel wurde in der Lounge hervorragendes Essen serviert, ebenso in der Halbzeitpause und nach dem Spiel. Wir hatten echt Glück mit unseren Sitznachbarn an unserem Tisch, wir saßen noch lange nach dem Match zusammen und haben geplaudert. Hier möchte ich ganz speziell noch einmal Raimund hervorheben, ein echtes Unikat und Hervis-Sport Urgestein.

Wir hatten hervorragende Sicht auf das Spiel von unseren Plätzen auf der Ehrentribüne aus, mit gepolsterten Sitzen mit Rückenlehne und besonders viel Beinfreiheit.

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Die Fans waren für mich das Highlight des Spiels, angefangen bei dem Pensionisten, der neben mir saß und vor dem Anpfiff die Rapid-Hymne inbrünstig mitsang, bis hin zu den Ultras in der „Westkurve“. Jeder im Stadion sang mit und stand auf bei den Sprechgesängen aus der Fankurve, selbst die Ehrentribüne war mit Leib und Seele dabei, was ich so in dieser Form noch in keinem Stadion erlebt habe.

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Die erste Halbzeit war von Taktik geprägt und es gab nur ganz wenige Torraumszenen auf beiden Seiten. Die Folge war ein gerechtes 0:0 zur Pause.

In Halbzeit zwei war dann deutlich mehr Tempo in der Partie und dadurch gab es mehr Zweikämpfe und mehr Fouls, mehr Nicklichkeiten… so wie ich mir das Derby gewünscht habe. Und es folgten dann auch noch die Tore. Die Austria ging nach einer Freistoßflanke von rechts durch ein Eigentor von Max Hofmann in Führung. Danach drückte Rapid aufs Tempo und drängte auf den Ausgleich. Der fiel dann auch in Minute 74 durch Prosenik. Ein schön herausgespieltes Tor.

Danach merkte man Rapid die Europa League Strapazen von Donnerstag an und die Kräfte verschwanden nach und nach. Als dann im Stadion alle bereits mit einem Unentschieden rechneten, sorgte die Austria durch einen Konter in der 89. Minute doch noch für die Entscheidung im Spiel. Ein langer Ball in den Lauf von Friesenbichler, der den Ball direkt aus vollem Lauf volley ins kurze Eck versenkte. Es war gleichzeitig auch der Schlußpunkt einer spannenden 2. Halbzeit.

Hervorheben möchte ich die Rapid-Viertelstunde, bei der das gesamte Publikum aufsteht und lautstark applaudiert und ihre Mannschaft auf diese Art und Weise in die letzten 15 Minuten des Spiels schickt. Eine schöne Tradition.

Die Rapidfans möchte ich auch loben, da sie auch nach den Gegentoren weiterhin ihre Mannschaft lautstark unterstützten, ohne negative Stimmung zu verbreiten. Vor diesen Fans ziehe ich meinen Hut.

Schön war auch das kurze Treffen mit dem österreichischen Bundestrainer Marcel Koller in der VIP Lounge zur Pause. Bedanken möchte ich mich nochmal an dieser Stelle bei Adidas, die mir dieses Erlebnis ermöglicht haben. An diese Art und Weise ein Spiel zu schauen könnte ich mich gewöhnen. Ich denke, dass es nicht mein letztes Bundesligaspiel gewesen sein wird, dass ich mir live im Stadion anschauen werde.