Zwei Branchen im Vergleich mit vielen Parallelen
Schluss mit der Angst etwas falsch zu machen oder nicht gut genug für etwas zu sein und ran an die Tasten. Es ist so weit, ich wage mich an meinen ersten Blogbeitrag als Gastbloggerin für meinen Freund Benjamin von Dreh- und Angelpunkt. Unglaublich, aber wahr: es hat über 5 Jahre gedauert bis ich mich traue meine Gedanken anstatt im kleinen Kämmerchen zu halten in die weite laute Welt heraustrage. Also eins, zwei, drei and go.
Vor ein paar Wochen hat mich Benjamin gefragt ob ich nicht Lust hätte auf ein paar Events (genauer gesagt zwei) sein +1 zu sein. Meine spontane und leicht von Instagram beeinflusste Antwort kam wie aus der Pistole geschossen und war natürlich JA. Ich wollte schon immer mal ein Teil von diesen Veranstaltungen sein, die ich bis jetzt nur von außen durch verschiedene Social Media Kanäle betrachtet hatte. Gesagt, getan. Los ging das Ganze mit einer Veranstaltung von L´Oréal Paris namens Paris in Vienna in einer wahnsinnig geschmackvollen und mit viel Liebe zum Detail dekorierten Wohnung, die, wie uns vor Ort berichtet wurde auf Airbnb zu mieten sei. Schon beim Empfang wurden wir herzlich begrüßt und mir lächelten nette Damen und Herren entgegen, die, entgegen meiner Erwartungen, ganz unvoreingenommen ein bzw. mein neues Gesicht begrüßten und mich in die große, weite Welt von L´Oréal einführten. Ich hörte mir alles mit Interesse an, stellte Fragen, ließ mich schminken, stylen, probierte Produkte aus, ließ die Photobooth glühen, plünderte die Candybar, lernte unglaublich viele neue Leute kennen und bekam, als wäre das alles nicht mehr als genug, am Ende der Veranstaltung eine riesige Goodybag mit Produkten zum Ausprobieren für zu Hause in ORIGINALGRÖßE (teste gerade alles fleißig und bis jetzt bin ich sehr begeistert und überlege sogar in meiner täglichen Beautyroutine ganz auf L´Oréal Produkte umzusteigen) in die Hand gedrückt. Fazit dieser Veranstaltung? 10 von 10 Punkten, aber wir sind ja nicht bei „Let´s Dance“, also Butter bei die Fische. Ich hatte Oberflächlichkeit, wenig tiefe Gesprächsthemen und viel zu viel Schminke im Gesicht erwartet, doch was ich bekam, war genau das Gegenteil. Da sind sich die Musical- und die Bloggerwelt sehr ähnlich. Man macht sehr schnell auf und redet nicht lange um den heißen Brei herum. Alle haben schon etwas in ihrem/seinen Leben erlebt und teilen diese Erfahrungen mit ihren Mitmenschen. So entsteht ein wundervoller Gesprächsfluss, der zwar ab und zu weg vom Produkt geht, aber somit die Veranstaltung persönlicher macht und sich damit auch als positive Erinnerung ins Gedächtnis frisst. Alles in allem war L´Oréal der perfekte Entjungferungspartner 🙂
Die zweite Veranstaltung, ein Breakfast Clubbing, fand eine Woche später am 4.5. im Longchamp Flagship Store am Graben in Wien anlässlich der exklusiven Preview der neuen Longchamp by Shayne Oliver Capsule Collection statt. Und glaubt mir darauf habe ich mich gefreut wie ein kleines Kind auf den Weihnachtsmann. Ich liebe Longchamp und habe in meiner Studienzeit in Berlin gefühlt jede Größe und jede Farbe der klassischen Longchamp-Tasche gehabt, wie wahrscheinlich 3/4 aller Studentinnen weltweit. Also rein in das fancy Outfit, drauf mit der Schminke, rein in die High Heels (bei uns im Business gilt ein wenig das Show Off Prinzip und man ist lieber bei einer Veranstaltung Offer- statt Underdressed… grooooooßer Fehler wie ich feststellen musste) und auf zur Veranstaltung. Wohlgemerkt der Spaß begann um 8:54 Uhr (5.4. May the Force be with you! Ja die Franzosen sind schon ein witziges Völkchen), da der Breakfast Club vor dem regulären Store Opening stattfand, und ist für Künstler, die am Abend zuvor noch eine Show hatten kein Zuckerschlecken. Aber nur die harten kommen in den Garten und Freude und Nervosität überwiegten, da ich zudem noch morgens auf Instagram gesehen hatte, dass meine Lieblings-Frühstücks-Company (Superdeli) für das leibliche Wohl beim Breakfast Club zuständig war. Nun wartete ich vorm Flagstore auf Benjamin und stellte dort bereits fest, dass ich es vielleicht ein ganz kleines bisschen übertrieben hatte und noch viel zu lernen habe. Nummer 1: Sneakers sind die neuen High Heels und Nummer 2: Understatement ist total angesagt. Ich hatte voll übertrieben, was natürlich von den Menschen um mich rum als gar nicht schlimm wahrgenommen wurde und schnell in die Akte Anfängerfehler verfrachtet wurde. Unglaublich wie herzlich und offen diese Menschen dort waren. Ich wurde sofort in Gespräche mit eingebunden und lernte interessante Menschen wie Christl (IAMCHRISTLCLEAR) oder Laura (LES FACTORY FEMMES) kennen. Das Catering war wie erwartet fantastisch und die vorgestellte Kollektion ist zwar eigen, aber sehr kreativ, farbenfroh und voller neuer Ideen, die das alltägliche Leben als ständiger Reisender um vieles einfacher machen. Die Grundform der typischen und wohlbekannten Longchamp-Tasche bleibt erhalten, aber es wird mit neuen Schriftzügen, Henkeln und Größen gekonnt gespielt. Ich habe mich natürlich in das ein oder andere Teil verliebt und werde die nächsten Tage mal ganz in Ruhe dem Store einen Besuch abstatten um mich durch die Kollektion zu probieren/kaufen. Auch dieses Mal gab es zum Ende der Veranstaltung ein kleines Geschenk. Wir durften aus 3 Reisepasscovern (rosa, rot und schwarz) eines auswählen und dieses vor Ort nach unserem Wunsch personalisieren lassen. Ich habe mich für die rosa Variante und meine Initialen entschieden und freue mich sehr über das Ergebnis. Die nächste Reise kann kommen. Alles im allem wieder eine glatte 10 und es war mir ein Fest ein Teil davon sein zu dürfen.
Mein Fazit: Was für eine Welt! Und bei genauerer Betrachtung der Musicalwelt nicht sehr fern. Der Schlag Mensch, der in beiden vertreten ist, ist sich sehr ähnlich: Offenherzig, kommunikativ, diskussionswürdig und vor allem lustig. Wir nehmen uns und die Welt nicht immer so ernst und versuchen das Leben in vollen Zügen zu genießen. Der ständige Kontakt zu Kunden oder in meinem Fall Agenturen, Regisseuren oder Choreographen ist ein Teil unserer Arbeit. Beide Branchen kämpfen mit dem immer noch währenden Vorurteil der brotlosen Kunst und dass man nicht viel können muss um Künstler zu sein. Ja, ich nehme mir jetzt mal die Freiheit heraus und bezeichne Blogger und Influencer als Künstler. Immer wieder neuen Input zu finden, sei es für eine neue Rolle oder einen neuen Blogpost ist ein langwieriger Prozess und verlangt viel Durchhaltevermögen und Kreativität. Wer gibt einem das Recht zu sagen wo Kunst anfängt und wo sie aufhört? Selbstdarstellung und sein Wesen durch einen Song, Text oder Mode auszudrücken finde ich nicht nur mutig, sondern auch essentiell für das Bestehen und die Entwicklung der kreativen Szene. Diese Art von Mensch macht die Welt bunter und mutiger. Ich habe großen Respekt vor dieser Branche und ihren Künstlern und kann es kaum erwarten noch mehr von dieser faszinierenden und inspirierenden Welt kennenzulernen.
Eure Anja
Thx an L`Oréal Paris, bbpr & Longchamp
Fotos (c) by Max Brucker / Constant Evolution